2023-11-05, 10:30–11:30 (Europe/Berlin), Aula (3. OG)
Die De-Militarisierung von Cybersicherheit? Perspektiven und Fragen aus der Soziologie und den feministischen science and technology studies
Aufzeichnung unter: https://media.ccc.de/v/fiffkon23-55-panel-die-de-militarisierung-von-cybersicherheit-
Attacken, Verteidigung, Schwachstellen oder der Faktor Mensch - Cybersicherheit ist durchzogen von militärischen Metaphern. Diese werden in alarmistische und moralisierende Kommunikationsstrategien übersetzt. In diesem Panel diskutieren Soziolog:innen und science and technology studies-Forscher:innen, wie Cybersicherheit über militärische Narrationen hinaus konzeptionalisiert werden kann. Wir versammeln empirische Einblicke in diverse Felder: Expertendiskurse (Hacker und Internetgovernance), klein- und mittelständische Unternehmen, Softwareentwicklung, Wissensvermittlung und Kommunikationsinfrastrukturen. Hier werden gänzlich konfligierende Register der Cybersicherheit sichtbar: verteilte Verantwortung, unlösbare Dilemma, kollaborative Arbeit und sogar Fürsorge für Geräte und soziotechnische Gefüge.
Dr. Daniel Guagnin studierte Soziologie, Informatik und Finanzwissenschaften in Freiburg und forscht seit 2010 in zu Wechselwirkungen von Technik und Gesellschaft in den Bereichen Datenschutz, IT-Sicherheit und "Digitalisierung".
In seiner Doktorarbeit (2014-2019) untersuchte er das Zusammenspiel von Community Governance und der Beschaffenheit der gemeinsamen Produkte. Seit 2018 ist Daniel beim FIfF.
Seit 2022 leitet er am nexus Institut in Berlin den Bereich „Netze und Gesellschaft“. Dort leitet er Forschungsprojekte zur "ethischen" Gestaltung von "KI", Datenschutz und Partizipationsprojekte wie den Dialog für Cybersicherheit des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik.
Veröffentlichungen:
Herausgeberschaften und Monografien
- 2020 - Linux für Alle. (Dissertation) Verlag Werner Hülsbusch
- 2015 - Profiling Technologies in Practice. Applications and Impact on Fundamental Rights and Values. (mit Niklas Creemers und Bert-Jaap Koops) Wolf Legal Publishers.
- 2012 - Managing Privacy through Accountability. (mit Carla Ilten, Leon Hempel, Inga Kroener, Daniel Neyland und Hector Postigo) Palgrave Macmillan.
Zeitschriftenbeiträge
- 2019 - „Welt → Modell → Technik → Welt’ : Grundrisse eines Frameworks zur Analyse und Kritik der Modellifizierung und Einschreibung von Machtmustern in soziotechnische Systeme“ (mit Jörg Pohle) In: FIfF Kommunikation, 36(1), 14-18.
- 2018 - „Technik vergleichen. Ein Analyserahmen für die Beeinflussung von Arbeit durch Technik.“ (mit Berlin Script Collective) In: Arbeits- und Industriesoziologische Studien, 18-2.
I am interested in matters of digital technology. Matter is both material (machines, devices, servers, cables, heat, etc.) and ethico-political concerns (non/access, public/private, secure/insecure, etc.). In my dissertation I conducted an ethnographic research of cybersecurity practices in two large German critical infrastructures utilizing feminist studies and STS to analyse various forms of "Fragile Computing".
Basil Wiesse ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Prozessorientierte Soziologie der KU Eichstätt-Ingolstadt. Seine Interessenschwerpunkte sind Ethnomethodologie, Praxis- und Affekttheorien, Soziologie des Körpers, Soziologie des Digitalen und qualitative Methoden. 2020 erschien seine Dissertation "Situation und Affekt". Zurzeit untersucht er Praktiken der Cybersicherheit.
https://www.ku.de/ggf/soziologie/prozessorientierte-soziologie/team/basil-wiesse